Viele Konflikte, die uns erreichen haben ihre Ursache in der unterschiedlichen Erziehungsvorstellung der Eltern. In der Konfliktlösungsarbeit stellt sich heraus, dass Papas und Mamas die Dinge unterschiedlich sehen. Die Mamas handeln oft mit einem erzieherischen Gedanken, welchen sie beim Papa vermissen. Im Gespräch erfahren wir, dass sich die Papas sehr wohl Gedanken machen, aber das Leben einfach aus einer anderen Perspektive betrachten. Hinterher sind viele Paare dankbar, dass sie gelernt haben diese Unterschiedlichkeit zu integrieren. Denn die Kinder profitieren, wenn sie beide Seiten ausleben dürfen. Einige typische Beispiele sind hier für Sie notiert:

Badi: Die Kinder holen sie mit Papa ein Eis. Mutter ist nicht begeistert davon: „Wer einmal ja sagt, hat nachher jedesmal ein Gejammer.“ Für Papa gehört das Eis in der Badi dazu, denn das Eis in der Badi steht für Freizeit, Genuss und Erholung.

Abmachung: Papa ist der Eiskäufer, wenn Papa dabei ist, gibt es ein Eis.

Unordnung: Wenn Papa auf die Kinder aufpasst ist hinterher alles unordentlich. Für Papa ist die Ordnung im Haus nicht so wichtig. Er findet es ziemlich anstrengend, ständig gleich alles wieder aufzuräumen. Lieber geniesst er den Nachmittag mit den Kindern, lässt fünf auch mal für gerade stehen.

Abmachung: Damit die Mama keinen Unordnungsschock bekommt, wenn sie nach Hause kommt, wird das Wichtigste aufgeräumt. Geeinigt haben sie sich darauf, dass Küche, Tisch und Garderobe gästetauglich sein sollen. Das andere wird abends miteinander aufgeräumt.

Gesundes Essen: Wenn Papa Zuhause kocht, essen die Kinder ungesund. Sie trinken Cola und essen kein Gemüse. Für Papa endlich mal eine Erholung vom „Gesundheitswahn“ seiner Frau, wie er es nennt.

Papa als Fleischtiger kann Gemüse gar nicht leiden. Darum sieht er es auch nicht ein, wie er das den Kindern gegenüber vertreten sollte. Auch das mit dem Colakonsum ist für ihn nicht so tragisch. Schliesslich gibt es das ja nicht alle Tage. Seine Argumente: Die neuesten Ernährungserkenntnisse sagen sogar, dass die Kinder selber entscheiden sollen, was sie essen wollen. Ihr Bedürfnis würde das selber regulieren, wenn man nicht immer gleich so ein Essenstheater machen würde.

Fazit: Die Familie einigt sich, dass die Kinder einmal pro Tag Gemüse und Früchte essen sollen. Wenn Papa kocht, macht er mit den Kindern aus, wann sie Gemüse und Früchte essen. Falls das abends sein soll, kümmert sich Papa darum, dass dies klappt.

god cop and bad cop: "Die Kinder kriegen von Papa immer alles, vorallem wenn wir auswärts sind, und ich muss die Strenge sein."

Fazit: Die Mutter schickt die Kinder zu Papa, wenn sie keine Lust auf Entscheidung hat. Sie wird grosszügiger mit den Entscheidungen von Papa, auch wenn sie es anders entschieden hätte. Die Eltern machen aus, bewusst die "god and bad cop" Rollen zu tauschen, dass Papa auch mal nein sagt.

Angepasste Kleidung: "Papa zieht die Kinder komisch an"

Bei Papa gehen die Kinder gehen im Schlafanzug einkaufen. Mutter: "Wenn ich das machen würde, würden die Leute denken, was ich für eine schlechte Mutter bin." Papa: "Sollen die Leute doch denken, was sie wollen. Für die Kinder ist das doch ein Ereignis, den ganzen Tag im Schlafanzug zu sein."

Fazit: Die Eltern machen hin und wieder einen REGELBRECHERTAG, um sich bewusst gegen Regeln zu wiedersetzen und die andere närrische Seite ausleben zu können.